Stabile Verkaufszahlen bei einem herausfordernden Marktumfeld
Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) wurden im Jahr 2024 insgesamt 712.500 Heizungen verkauft. Der Marktanteil der Wärmepumpen blieb dabei stabil bei 27 Prozent. Trotz dieser Zahl zeigt sich, dass der Heizungsmarkt in Deutschland in den vergangenen Jahren eine regelrechte Achterbahnfahrt erlebt hat.
Markteinbruch nach drei Jahren turbulenter Entwicklung
Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 geriet der Wärmemarkt in massive Turbulenzen. Die anfangs knappe Versorgungslage führte zu einem starken Nachfrageanstieg bei effizienten Heizungssystemen. Diese Situation wurde durch die pandemiebedingt angespannten Lieferketten weiter verschärft, was das Angebot zusätzlich verknappte.
Im Jahr 2023 war ein massiver Run auf elektrisch betriebene Wärmepumpen zu beobachten. Dieser Boom flaute jedoch abrupt ab, als die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Unsicherheit unter Verbraucherinnen und Verbrauchern auslöste. Die Folge war ein plötzlicher Wechsel der Nachfrage hin zu Gas- und Ölheizungen. Anfang 2024 kam es nach drei Jahren Über-Performance und einem Rekordjahr 2023 zu einem spürbaren Markteinbruch.
Kommunale Wärmeplanung als unerwarteter Hemmschuh
Ein entscheidendes Instrument, das eigentlich zur Förderung der Wärmewende gedacht war, erwies sich als Hindernis: die
. Die Politik versäumte es, den Bürgerinnen und Bürgern klar zu vermitteln, dass dieses Planungsinstrument nicht darüber entscheidet, welche Heizlösung für ein bestimmtes Haus geeignet ist. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher, die grundsätzlich bereit für einen Heizungstausch waren, zögerten daher mit ihren Entscheidungen.
Stabilisierung und positive Impulse
Im Jahresverlauf 2024 stabilisierte sich der Markt zusehends. Sowohl das klassische Heizgeschäft als auch der Absatz von Wärmepumpen profitierten von einem steigenden Vertrauen in staatliche Förderungen. In der zweiten Jahreshälfte war sogar eine leicht steigende Dynamik zu beobachten. Die Zahl der Förderanträge übertraf deutlich die Werte des Jahres 2023, was auf einen positiven Ausblick für das Jahr 2025 hindeutet – vorausgesetzt, es werden keine neuen disruptiven politischen Eingriffe vorgenommen.
Wärmepumpen-Markt zeigt langfristiges Wachstum
Trotz aller Herausforderungen hat sich der Wärmepumpen-Markt in Deutschland in den letzten zehn Jahren beeindruckend entwickelt. Der Marktanteil stieg von knapp 8 Prozent im Jahr 2015 auf 27 Prozent im Jahr 2023/2024 – ein Wachstum von 237 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, dass die Wärmepumpe nicht nur im Neubau-, sondern zunehmend auch im Bestandsmarkt etabliert ist.
Fazit: Stabilität als Schlüssel zum Erfolg
Entscheidend für die Zukunft des Heizungsmarktes ist die Schaffung stabiler und verlässlicher Rahmenbedingungen. Nur so kann der Wärmepumpen-Markt weiterhin wachsen und einen substantiellen Beitrag zu den Energieeinsparungs- und Emissionsminderungszielen leisten. Durch konsequente Förderung und transparente Kommunikation der politischen Rahmenbedingungen kann Deutschland die Wärmewende erfolgreich vorantreiben.

Comments